Eine Auswahl „Eigene Texte“ im Bereich Belletristik


Eine kleine Auswahl satirischer, essayistischer, wortspielerischer und sonstiger belletristischer Texte, Auszüge aus Kurzgeschichten, Gedichten, Aphorismen. Sie sind im Folgenden chronologisch geordnet.
Zusätzlich gibt es Texte in anderen Sprachen, vor allem auf Englisch, außerdem noch etwas auf Bayrisch und meine Beiträge zu c-lang, einer von Aliens mitgeprägten Sprache.


2005 bis Gegenwart


Meine aktuellen Bücher von 2007 bis 2009 stehen bei Eigene Texte mit einer Reihe von Auszügen belletristischer Texte, siehe dort, insbesondere aus Ungereimtes und Gereimtes.

2011 allerlei Viecherei mit Liedern zu Hühnern, Schweinen, Kamelen.

Ergänzend erwähne ich für 2009 aus Einträgen im Internet den Bereich Kamelyrik, dort beginnt mein Beitrag von 8/2009 so:


Satt tierisches Kamel

(Bericht vom ceitmaschinennavigator „phila“ der c-base Berlin aus klimatischen Zukünften)

„Menschlich“ klingt blöd fast überall
„du Mensch“ schimpft schwein im Schweinestall,
„tierisch“ wirkt voll und voller Gunst
wird es herzlich im Stall gegrunzt,
„kamelisch“ ist der schönste Reigen ...

Meine drei Mikro-Krimis: "Fall gelöst", "Doppeltes Totchen" und "Rums" sind im Literatur-Adventskalender: "24 Geschichten für Krimi-Fans", Hrsg. Heidi Ramelow, 2008, hier einer der Texte:


Doppeltes Totchen

Klara bekam beste Pflege, bis zu ihrem friedlichen Tod war ihre Zwillingsschwester Ulla bei ihr. Heimleiterin Kriemhild brachte Ulla, nach vielen Tränen, behutsam ins Bett. Ulla wehrte sich: „Wieso soll ich im Bett von Klara schlafen?“. Kriemhild klärte sie auf: „Du bist ab heute Klara!“ „Die ist doch tot.“ „Nein, ich hab den Totenschein für Ulla ausgeschrieben. Den Mitbewohnern hab ich was von einer sehr ansteckenden Krankheit erzählt - die machen alle einen großen Bogen um Eure Zimmer.“
Die neue Klara wehrte sich nicht lang. Endlich nicht mehr die arme Ulla sein. Das half auch dem Heim. Kosmetik hatte sie gelernt, die Kleider passten, die Handschrift von Klara hatte sie bald drauf. Seit dem Tod ihrer Schwester war sie etwas verwirrt, das konnte jeder gut verstehen.

Auf (meiner) Website  http://www.edel-terroristen.de/  zum EMO-Handbuch (2007)  sind Beiträge zu den Themen: Demokratie, Schweinestall, Bundesverflixtkreuz und Gewaltsteuer. Es beginnt so:


Edelterroristen

Die moderne, wandlungsfähige Gesellschaft braucht und liebt ihre sensiblen und informierten Provokateure. Sie verabscheut grobe, gewalttätige Provokateure.
Ein effektiver Provokateur in Aktion ist eine Art "Edel-Terrorist" - ein gezielt unmöglicher, rein literarischer Begriff! Mit Hilfe von Schriften, DEMOs, organisierten Skandalen usw. ist er wirkungsvoller als jeder der üblichen Terroristen. Er macht gerade diese nicht nur zu tragischen, sondern soweit vor dem ernsten Hintergrund überhaupt möglich, zu lächerlichen Figuren, frei nach Asimov: "Gewalt ist die letzte Zuflucht der Inkompetenten".

Ein Edelterrorist begeht keine Straftaten - außer "virtuell" in seiner Rolle als rein literarische Figur.
Vielmehr ...

Meine Motzerocks sind Gedichte nach Art der Limericks zu Armut und zu der Zeitschrift „Motz“ in Berlin, vielfach publiziert, hier drei Beispiele:


Der Berliner Obdachlosenzeitschrift „Motz“ gewidmete Limericks

Ich motz Euch in der U-bahn an
und fühl’ mich in Absurdistan,
mein Redeschwall
verhallt überall,
einszwanzig wär’ jetzt schon mal dran.

Wie meistens ist der Geldprotz
beim Spenden gern ein Eisklotz,
im Geldbeutel wühlt
nur wer sich einfühlt
bei meinem Spruch zur Motz.

Ziemlich klotzig wie auch trotzig
fährt die U-Bahn größerkotzig
als Mercedes
und per pedes
und da bin ich richtig motzig.

Im Gymnasium hatten wir jede Fremdsprache mit mehr oder minder bayrischem Akzent gelernt, sehr zur Belustigung im Schüleraustausch. Da lag es nahe, bayrisch auf die Sprache der Fußballfans anzuwenden, geschrieben oberhalb vom Valentin-Musäum, im genüsslichen Cafe im Isartor:


Iss’ a Tor?

Iss’ a Tor, oda iss koans?
Du sogst naa, I moan des waar oans
I bin für Sechzig, Du bist für Bayern,
Mir Sechzga mechtn a moi feiern
Da zoagt von uns da zwöifte Mo
Wie er a moi oans nei haun ko

Iss’ a Tor, oda iss koans?
I glaub halt scho, I moan I moans!
Im Derby samma so dabei
Es bringt a Spannung 1, 2, 3
Und hau den um, den Simulanten
Hauptsach wir daan beim Schiri landen!

Iss’ a Tor, oda iss koans?
Ja gönnts halt uns halt a moi oans
Sonst gibt’s a Fotzn und net wenig
Denn bin I Fan, do bin I Kenig;
Streck eam nida, am Bodn flakda
Mir spuin net faul, des is Charakta! 

1970-1978 waren Habermäuse (Soziologen ) und Weizsäcke (Naturphilosophen) im Starnberger Max Plank Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt weitgehend zerstritten. Da brauchten die quasi hoffnungslosen Bemühungen zur erklärten „Rettung der Welt“ in den 70er Jahren ein spielerisches Pendant, so geschehen in meiner Faschingszeitung für das „Max Planck Institut zur Erfühlung der Lebens­besingungen der gewissenhaft rechtschaffenen Welt - Verständnisprobleme in der Anfangsphase des Institutes.“, 1971, 15 Seiten.  Kurz und bündig auf den Knackpunkt gebracht hat es dieser Aphorismus:

Wir haben uns
Zur Wahrheit durchgelogen, zur Seele durchgevögelt,
wohl an, lasst uns
zum Frieden durchkämpfen.


Schon früh im Leben ging ich auf die Suche nach Lesern, so in essayistischen Ansätzen und spielerischen Sprachvarianten in Schüler- und Studentenzeitungen, so z. B. in einer Heimzeitung mit „Hintergründe soziologischer Strukturwandlungen im Heim“ (rein satirisch), in: Studenten Stadt, Nummer 1 der Heimzeitung im „Max Kade Haus“ vom 7. Juni 1963, Seite 6:


Hintergründe soziologischer Strukturwandlungen im Heim

Von Philipp Sonntag, aus: StudentenStadt - Heimzeitung Nr. I/1963, Max Kade Haus München-Freimann. 
Symptomatisch für den infrastrukturell minutiös astatisch stimulierten Umbruch, dessen integro-afro-asiatisch metasensifetischistisch praesubdeterminierte, völlig zu Recht wiederholt mit dem Vermerk „Geheim“ gestempelte, in et sub specie aeternitatis differentiell modifizierte, von führenden Staatsmännern nachweislich bereits vor deren Geburt, in ihrer, im Parteiblatt in den innerlichsten Eingeweiden ingeniös beleuchteten Makabralcharakteristik, mit geistiger Überschallgeschwindigkeit umfasste, unter klassennkämpferischen Ku-klux-klan Erfahrungen subsidiär gestählte Tuttigamie, als karminrote Renaissanceblüte abendländischer Kulturauswüchse, dereinst auch in unserem Kreise zu leisen Bedenken ein Anlass sein wird, dürfte dennoch gerade nicht die assoziiert asoziale Zersozialisierungstendenz sein.









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